Ist vegan wirklich besser? Diese Frage stellen sich sicherlich viele Hundehalterinnen und -halter, die ihren Hund teilweise oder ganz vegan ernähren oder mit dem Gedanken spielen, das Futter auf eine vegane Kost umzustellen. Wir stellen die gesundheitlichen Vorteile vor!
Es gibt viele Gründe, wieso der Wechsel zu einer veganen Ernährung gut und wichtig ist. In Sachen Umwelt und Ethik ist klar: Ja, vegan ist besser! Es kommt zu weniger Tierleid, denn ein vegan lebender Hund (15 kg) rettet pro Jahr im Schnitt 100 Hühnern das Leben. Zum einen werben viele Hersteller damit, dass sie „reines Muskelfleisch“ in ihrem Futter verwenden und auch der Anteil an Fleisch in den meisten Futtersorten ist deutlich höher als eigentlich notwendig. Für diese enormen Mengen an Fleisch müssen zwangsläufig sogenannte Nutztiere nur für die Tierfutterindustrie gehalten und geschlachtet werden.
Es wird außerdem weniger CO2 ausgestoßen als beim Halten von Tieren, die der Futtermittelherstellung dienen. Mit einer Packung unserer BEEVYS oder JERKEYS sparst du beispielsweise 850 g CO2 – das entspricht einer Autofahrt von 5 km!
Zum anderen wird weniger Landfläche gebraucht, da viele Ackerflächen für den Anbau von Futterpflanzen für “Nutztiere” beansprucht werden. Dies macht veganes Futter wiederum ressourcenschonend. Die Liste ließe sich noch fortführen.
Doch wie sieht es mit der Gesundheit aus? Bringt eine vegane Ernährung dem Hund Vorteile und wenn ja, welche?
Die meisten Menschen schrecken bei dem Gedanken, einen Hund vegan zu ernähren, zunächst zurück: “Das kann doch nicht gesund sein! Der Hund stammt doch vom Wolf ab! Der Hund braucht Fleisch, er ist ein Carnivore – also ein reiner Fleischfresser.” Das stimmt allerdings nicht ganz. Ja, der Hund stammt ursprünglich vom Wolf ab, aber ein Carnivore ist er schon lange nicht mehr [1]. Auch ist er dem Wolf in vielerlei Hinsicht nicht mehr sonderlich ähnlich.
Der Hund ist ein domestiziertes Haustier. Bereits vor ca. 15.000 Jahren haben die Menschen begonnen, Hunde zu halten. Im Laufe dieser Zeit haben sich die Anatomie sowie die Ernährungsphysiologie stark gewandelt [2]. Der Hund hat sich von einem wilden Raubtier zu einem verschmusten, zutraulichen Allesfresser hin entwickelt.
Wirft man einen Blick in die Fachliteratur, so sieht man, dass dort der Hund schon länger nicht mehr als Carnivor, sondern als Omnivor – also als ein Allesfresser bezeichnet wird [3].
Dies zeigt sich beispielsweise daran, dass der Verdauungstrakt des Hundes nun in der Lage ist, Stärke und Kohlenhydrate hervorragend zu verdauen.
Nun lautet die Frage aber: Ist vegan wirklich besser? Wirklich gesünder?
Wir sind der Meinung: Veganes Hundefutter kann alles, was fleischhaltiges Hundefutter auch kann! Vegan ist also genauso gesund und bedarfsdeckend für den Hund wie eine fleischhaltige Ernährung. Die Aussage, ob ein Futter gesünder oder ungesund ist, kann so aber pauschal nicht getroffen werden. Jede Ernährungsweise kann gesund sein, solange die Zusammensetzung stimmt und sichergestellt werden kann, dass der Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Ein gutes bzw. gesundes Futter muss also in allererster Instanz bedarfsdeckend sein, unabhängig von den Inhaltsstoffen. Die Bedarfsdeckung unserer Alleinfuttermittel hat für uns neben der Produktqualität höchste Priorität für uns! Gutes Futter wird gut vertragen, ob vegan, vegetarisch oder fleischhaltig.
Wir bei VEGDOG sehen allerdings zusätzlich die ethischen Vorteile, die eine vegane Ernährung mit sich bringt und finden deshalb, dass vegan der richtige Weg ist. Jeder Schritt ist hierbei wichtig: Auch durch die Reduktion tierischer Inhaltsstoffe leistet bereits Großes.
Ob gesünder oder nicht, gesundheitliche Vorteile bringt eine vegane Ernährung alle Male!
Diese sind zum einen, dass mit einer veganen Ernährung die meisten Hauptallergene [4] eliminiert werden. Dazu zählt vor allem tierisches Eiweiß. Somit ist ein veganes Futter eine hervorragende Alternative für Futtermittelallergiker.
Zum anderen enthält veganes Futter deutlich mehr sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole, denn diese kommen ausschließlich in Pflanzen vor. Sie können sich positiv auf das Immunsystem auswirken und sind entzündungshemmend und antioxidativ [5]. Pflanzliche Produkte enthalten im Vergleich zu tierischen Produkten höhere Anteile an Omega-3-Fettsäuren. Das sind ungesättigte Fettsäuen, die essenziell für den Körper sind. Selbst Fisch, der bekanntlich ein Omega-3-Fettsäurespender ist, hat diese durch seine Nahrung – die Alge – erhalten.
Sie sind enthalten in vielen pflanzlichen Ölen wie Algenöl, Leinöl, Hanföl oder Rapsöl, kommen aber auch in vielen Samen, Nüssen und Gemüse vor. Omega-3-Fettsäuren haben ebenfalls positive Auswirkungen auf das Immunsystem, sie wirken außerdem entzündungsregulierend und unterstützen den Zellaufbau.
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Pflanzliche Produkte enthalten zudem einen geringeren Gehalt an gesättigten Fettsäuren (die Fette, die bei Raumtemperatur fest sind, vor allem tierische Fette), welche weniger positiv auf die Gesundheit wirken und nur im geringen Anteil vom Körper benötigt werden.
In Anbetracht der Klimakrise, des exorbitanten Anteils der landwirtschaftlichen Tierhaltung an den globalen Emissionen und der Ressourcenknappheit müssen alternative Proteinquellen an Bedeutung gewinnen.[6] Wir sollten also weniger den Fokus darauf legen, was besser, was gesünder ist, sondern uns klar machen:
Gesunde, vegane Hunde – der Umwelt und den Tieren zu Liebe.
QUELLEN
1.& 2. Driscoll, C.A., Macdonald, D.W. Top dogs: wolf domestication and wealth. J Biol 9, 10 (2010). https://doi.org/10.1186/jbiol226
3. NRC: National Research Council. 2006. Nutrient Requirements of Dogs and Cats. Washington, DC
4. Mueller, R.S., Olivry, T. & Prélaud, P. Critically appraised topic on adverse food reactions of companion animals (2): common food allergen sources in dogs and cats. BMC Vet Res12, 9 (2016).
5. Sgorlon S, Stefanon B, Sandri M, Colitti M. Nutrigenomic activity of plant derived compounds in health and disease: Results of a dietary intervention study in dog. Res Vet Sci. 2016 Dec;109:142-148. doi: 10.1016/j.rvsc.2016.10.005. Epub 2016 Oct 13. PMID: 27892863.
Tanprasertsuk J, Tate DE, Shmalberg J. Roles of plant-based ingredients and phytonutrients in canine nutrition and health. J Anim Physiol Anim Nutr (Berl). 2022 May;106(3):586-613. doi: 10.1111/jpn.13626. Epub 2021 Sep 8. PMID: 34495560; PMCID: PMC9291198.
6. Thavamani, A., Sferra, T.J. & Sankararaman, S. Meet the Meat Alternatives: The Value of Alternative Protein Sources. Curr Nutr Rep 9, 346–355 (2020).